Diener zweier Herren? DDR-Juristen zwischen Recht und Macht
Christian Booß im Gespräch mit der Rechtshistorikerin Inga Markovits über ihr Buch „Diener zweier Herren“.
Waren Juristen in der DDR »ideologieanfälliger« als die Vertreter anderer Berufe? Dienten die Rechtswissenschaftler einem »Unrechtsstaat«? Wie ging die SED mit den Juraprofessoren um, wie brav befolgten diese die Parteibeschlüsse? Das Buch erzählt die 40-jährige Geschichte der Fakultät aus drei verschiedenen Perspektiven: als Anpassung und Unterwerfung unter die SED, als mürrisches Ausweichen und Unterwandern von Parteibeschlüssen sowie als Verschleiß des politischen Glaubens an den Sozialismus oder zumindest an die Partei. Es resümiert: Die DDR wurde nie zum »Rechtsstaat« im technischen Sinn des Wortes, aber sie war auch kein »Unrechtsstaat«, sondern bewegte sich im Laufe der Jahrzehnte vom »Nicht-Rechtsstaat« allmählich auf den Rechtsstaat zu.
Die renomiert US-amerikanische Rechtshistorikerin Inga Markovits benutzt die Juristische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin als Labor, um zu beschreiben, wie sich Juristen in der DDR im Spannungsfeld zwischen Macht und Recht bewegten.
Inga Markovits im Gespräch mit Christian Booß
online auf Youtube und Facebook: https://www.youtube.com/watch?v=hdvUNuhHAMk
22.10.2020, 18 Uhr Berliner Zeit
Eine Kooperation des Christoph-Links-Verlages mit dem Aufarbeitungs-Verein Bürgerkomitee 15. Januar e.V.
Ort: Live Stream