„Geschichte vor Ort und im virtuellen Raum“ – neuer Sammelband mit Beiträgen zum Datenbankprojekt des Forschungsverbunds und zur historisch-politischen Bildungsarbeit in Schulen

In der Reihe ars digitalis ist soeben der von Andreas Neumann und Jörg von Bilavsky herausgegebene Sammelband „Geschichte vor Ort und im virtuellen Raum. Einblicke in die Arbeit an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“ erschienen, zu dem auch fünf unserer Kolleg:innen im Forschungsverbund „Landschaften der Verfolgung“ beigetragen haben.

In einem Werkstattbericht geben Franziska Richter, Michael Schäbitz und Martin Sobzcyk einen „Einblick in den Maschinenraum des Datenbankprojekts des Forschungsverbunds ‚Landschaften der Verfolgung‘“, in dem sie die Quellenbasis des Projekts erläutern sowie Herausforderungen und Lösungsansätze für die verschiedenen Probleme, die sich im Laufe der Projektarbeit ergaben, erörtern. Auch der Digitalisierungsprozesses, die Datenverarbeitung, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Arbeit in und mit Archiven werden thematisiert.

Konstantin Neumann befasst sich in seinem Beitrag „Definition und Dimensionen politischer Haft in der DDR“ vertieft mit der Frage, wie die verschiedenen Dimensionen des dem Datenbankprojekt zugrundeliegenden Repressionsphänomens gefasst werden können. Neben der Motivation der Betroffenen sei auch das Verfolgungsinteresse des Staates entscheidend. Außerdem müssten die gewählten Mittel und Methoden berücksichtigt werden. Das strafrechtliche Rehabilitierungsgesetz, die aktuelle rechtliche Grundlage zur Aufhebung von DDR-Urteilen, offeriert Rechtsprinzipien, die für die Entwicklung einer Arbeitsdefinition zur politischen Haft in der DDR genutzt werden können.

In ihrem gemeinsamen Beitrag „Virtuelle Begegnungen im Schulunterricht“ thematisieren Jessica Steckel und Stefan Donth schließlich die Folgen der Pandemie für die historisch-politische Bildungsarbeit mit DDR-Zeitzeugen in Schulen. Am Beispiel des Koordinierenden Zeitzeugenbüros zeigen sie, wie persönliche Begegnungen und Gespräche mit DDR-Zeitzeugen mit der Corona-Pandemie auf digitale Formate umgestellt wurden. Diese ermöglichten es, nicht nur den besonderen Mehrwert einer Zeitzeugenbegegnung zu erhalten, sondern eröffneten auch neue Dimensionen und Perspektiven für die Vermittlungsarbeit weit über die Pandemie hinaus.

Die bibliographischen Angaben zu den einzelnen Artikeln mit Zugang zum Volltext können Sie der Publikationsübersicht unseres Forschungsverbundes entnehmen.

Datum: 25. November 2022