„Erziehung durch gesellschaftlich nützliche Arbeit“ - Haftzwangsarbeit während des Staatssozialismus in Rüdersdorf. Veranstaltung mit Tobias Wunschik

„Erziehung durch gesellschaftlich nützliche Arbeit“ war die offizielle Doktrin und der Grund, warum Straffällige in der DDR während ihrer Haftzeit zur Arbeit in den Volkseigenen Betriebe herangezogen wurde. Arbeit sollte der Resozialisierung dienen und hatte einen erzieherischen Auftrag. In der Realität standen jedoch wirtschaftliche Interessen dahinter. Auch in Rüdersdorf bestand ab 1948 ein Haftarbeitslager, dessen Insassen insbesondere in den Zementwerken eingesetzt wurden. Ziel war es, den bestehenden Arbeitskräftemangel in den Zementwerken auszugleichen. Neben Kriminellen waren hier zeitweise auch Verurteilte nach dem sogenannten „asozialen“ Paragrafen 249 inhaftiert.

Wie griffen Arbeit und Strafe dabei ineinander? Wie sah das Leben der Inhaftierten in Rüdersdorf aus? Wie gingen die Bürger:innen von Rüdersdorf und die zivilen Angestellten der Zementwerke damit um? Wie schauen frühere Häftlinge heute auf die Haftzeit zurück und wie hat diese ihr Leben beeinflusst und verändert?

Unser Kollege Dr. Tobias Wunschik wird am Mittwoch, 7. September 2022, 18:00 Uhr im Museumspark Rüdersdorf, als Referent an einer von Kathrin Jurkat (Museumspark Rüdersdorf) moderierten Veranstaltung zu diesem Thema teilnehmen. Mit Titus Muschik wird auch ein ehemaliger Inhaftierter der Strafvollzugsanstalt Rüdersdorf sprechen.

Neben der Präsenzteilnahme im Museumspark Rüdersdorf besteht auch die Möglichkeit zur Einwahl via Zoom. Den Zoom-Zugangslink und alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte der Seite des Veranstalters.

https://www.museumspark.de/events/kalk-eine-rudersdorfer-geschichte-teil-iii

Datum: 7. September 2022
Ort: Rüdersdorf bei Berlin / Zoom