Die SED-Opferbeauftragte bei der Tagung „Die langen Schatten der Verfolgung: Ausmaße, Auswirkungen und Aufarbeitung politischer Repressionen in der DDR“

Die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag Evelyn Zupke hat am 16. Februar 2023 die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Abschlusstagung des Forschungsverbunds „Landschaften der Verfolgung“ begrüßt und die bisherige Arbeit des Forschungsverbunds gewürdigt.

Als SED-Opferbeauftragte bewege sie die Frage, was aus den Menschen, die politische Repression erlebt hätten, geworden sei und was aus ihnen werde, so Zupke. Die Repressionserfahrung in der Diktatur präge das Leben der Betroffenen bis zum heutigen Tage. Dieser Punkt sei nicht abstrakt, sondern er zeige sich ganz konkret im Alltag dieser Menschen.

Zudem verwies die sie auf Studien, nach denen fast jeder zweite Betroffene von SED-Unrecht in Brandenburg heute an der Grenze zur Armutsgefährdung lebt. „Damit können und damit dürfen wir uns nicht zufrieden geben. Niemand der im SED-Unrechtsstaat für Freiheit und Selbstbestimmung gekämpft hat, sollte heute, in unserer demokratischen Gesellschaft, ins Abseits geraten."

Die SED-Opferbeauftragte unterstrich den trotz der wichtigen bisherigen Erträge des Forschungsverbunds auch weiterhin bestehenden großen Bedarf an wissenschaftlichen Untersuchungen zum besseren Verständnis und zur Aufarbeitung von SED-Unrecht: „Wir brauchen die Forschung, um unser Wissen zum SED-Unrecht zu vertiefen und um die Vermittlungsarbeit zu stärken. Wir brauchen die Forschung als Grundlage für die Entscheidungen von Behörden und Gerichten und für die Weiterentwicklung unserer Gesetze und Verordnungen. Und: Wir brauchen die Forschung als Grundlage für Verbesserungen bei der Beratung und Begleitung der Betroffenen.“

Den gesamten Beitrag der SED-Opferbeauftragten können Sie hier nachsehen:

https://www.bundestag.de/parlament/sed-opferbeauftragte/Termine_Besuche/artikel-tagung-938416

Datum: 17. März 2023
Ort: Berlin